Den argentinischen Tango tragen nun seit Montagabend ganz bestimmt einige Hofheimer mehr im Herzen. „Es ist absolut unmöglich, durch den Film ‚Tres Minutos‘ nicht fasziniert zu sein von der Leidenschaft des Lebensgefühls des Tangos und der Liebeserklärung an die Metropole Buenos Aires“, versprach der Radiosprecher und Mitarbeiter der privaten Musikhochschule ‚Kronberg Academy‘, Michael Heinz, dem Publikum im bis auf wenige Plätze komplett ausverkauften großen Kinosaal im Hofheimer Cinepark.

Seit der Welturaufführung des Films ‚Tres Minutos – mit dem Tango im Herzen‘‘, die der Förderkreis Kino anlässlich seines elften Geburtstages 2013 nach Hofheim geholt hatte, ist der musikbegeisterte Kronberger infiziert, geradezu traumatisiert, wie er in seiner kurzen Einführung in den Film betonte. Nirgendwo ist diese Musik so sehr Bestandteil der Alltagskultur wie in Buenos Aires und im Film werden alle Emotionen wie Schmerz, Wehmut, Liebe und Melancholie durch die besonderen Menschen vermittelt, die den Tango in sich tragen und von ihm erzählen. Den beiden Produzenten Jens-Eric Vest und Helmut Fischer, der auch Regie führte, ist es gelungen, ganz nah an die Empfindungswelt der Akteure heran zu kommen, so dass ein ganz besonders intimer und sinnlicher Film entstanden ist.

Wie stark die Film-Bilder in Verbindung mit der Musik und der Stimme wirkten, belegte spontaner Zwischenapplaus begeisterter Menschen im Kinosaal.

Eingestimmt wurden die Gäste bereits im Foyer des Kinos durch argentinischen Wein, den der Förderkreis Kino in der Hofheimer KulturWerkstatt dort ausschenkte. Als besonderes Highlight zeigten die beiden Vizeweltmeister von 2011, Reinhold Stumpf und Britta Rossbach zu Tangoklängen ihr Können auf dem Parkett. Für das Tanzpaar ist Tango halb Sport und halb Kunst, ein Spiel zwischen Mann und Frau und ein Spiel mit der Musik. „Um dieses zu spielen, mussten wir alles vergessen, was wir im klassischen Turniertanz gelernt hatten“, erzählen die Beiden. „Wir nahmen Stunden beim Tangolehrer des Hessischen Staatstheaters und reisen regelmäßig nach Buenos Aires, da dort der Tango mehr als nur getanzt, sondern gelebt und zelebriert wird.“ So lernten sie nicht nur Tanz-Studios, sondern auf zahlreichen Milongas, wie die traditionellen Tanzveranstaltungen und Lokale heißen, in denen Menschen aller Altersstufen gemeinsam das Tanzbein in Ochos und Ganchos schwingen, wie die Achten und hakenförmigen Beinbewegungen heißen.

„Das Zusammenkommen und die Gespräche mit netten Leuten, ein tolles Rahmenprogramm und dazu ein wunderschöner Film ist genau das, was wir Hofheimer uns wünschen“, bringt es Christiane von Cornberg für alle begeisterten Gäste auf den Punkt.

Dem Förderkreis Kino in der Hofheimer KulturWerkstatt gelingt es seit vielen Jahren, mit Veranstaltungen rund um ausgewählte Filme, das Bedürfnis des Hofheimer Publikums nach besonderen Ereignissen zu erfüllen.

„Wir freuen uns, wenn so viele Menschen unsere Arbeit und unser Angebot für Hofheim zu schätzen wissen, was uns letztendlich auch anspornt und motiviert, noch viele weitere schöne Events auszuhecken!“, verspricht Michael Schulze vom Förderkreis Kino in der Hofheimer KulturWerkstatt.